Voyeurist bespannt Toilettenbesucherinnen im Uni Hauptgebäude – Zwischenfälle in den Toiletten des Uni-Hauptgebäudes halten Univerwaltung und Campus Security in Atem. Zwei Mitglieder der Redakion haben sich mit den Vorfällen beschäftigt.
Von Florian Eßer
Wahl- und Toilettenkabinen sind beides Orte, an denen man in der Regel unbeobachtet bleiben möchte. Wird aber doch über den Rand gegafft, dann hieße das im Falle der Wahlkabine „Verletzung des Wahlgeheimnisses“ und im Falle der Toilette, nun ja, das kann dann jeder nennen, wie er lustig ist. Was allerdings keineswegs lustig ist: Anders als seine Opfer sitzt der Spanner noch nicht hinter Schloss und Riegel. Eine Formulierung, die ohnehin nur dem Wortwitz dient, denn eine juristische Strafe würde den Täter wohl nicht erwarten. Wer eine Peepshow mit einer Pee-Show verwechselt, hat nur mit einem Hausverbot zu rechnen. Schade und wohl wirkungslos, denn anscheinend interessiert es den Spanner sowieso nicht, wo es ihm erlaubt ist, sich aufzuhalten und wo eben nicht. Letzteres trifft über jeden Zweifel erhaben auf die Damentoiletten zu. Und die Herrentoiletten. Und generell auf jedes stille Örtchen der Intimsphäre. Und sowieso: Einmal angenommen, der Pinkelpaparazzo, der, unbestätigten Quellen zufolge auch ein Smartphone dazu nutzte, über die Kabinenwände zu linsen, verfügt auf eben diesem Smartphone ebenfalls über Internetzugang…dann, wozu der Aufwand? Das Internet liefert bekanntermaßen für jeden Fetisch etliche einschlägige Websites und Foren. Das bekleckert unsere Gesellschaft zwar nicht unbedingt mit Ruhm, aber den Täter und die Opfer immerhin auch nicht mit Scham und Schande.
Von Lauren Ramoser
Die Uni: Ein Ort des Lernens und der Bildung. Fernab vom Reality-TV, der Boulevardpresse und absolut skandalfrei, man könnte sagen: ereignislos. Bis jetzt. Denn seit vergangenem Sommer ist es in der Damentoilette im Erdgeschoss des Uni Hauptgebäudes vermehrt zu Fällen von Voyeurismus gekommen. Wir haben also einen handfesten Spannerfall: Ein bisher unbekannter Mann hatte sich in einer der Kabinen eingeschlossen und über die Trennwand in die Nachbarkabine geguckt. Daraufhin sind mehrere Hinweise von WC-Benutzerinnen bei der Hausverwaltung eingegangen. Auch die Frauen an der Garderobe haben den Tumult an den entsprechenden Tagen mitbekommen. Die Campus Security geht von einem Einzeltäter aus. Gefasst werden konnte dieser bisher allerdings nicht, obwohl der Sicherheitsdienst vermehrt Kontrollen durchführt. Sollte WC-Benutzerinnen etwas Verdächtiges auffallen, bittet die Hausverwaltung um sofortige Meldung unter 0228/73-7347 oder direkt bei der Campus Security unter 0228/73-7444.