So geht es weiter mit dem Bücherdenkmal
Das Bücherdenkmal kommt nicht zur Ruhe. Das Studierendenparlament fordert die Uni zu mehr Engagement auf.
Bereits in der letzten akut berichteten wir über das Projekt „Lesezeichen“, welches am 10. Mai 2013 als Denk- und Mahnmal auf dem Bonner Marktplatz eingerichtet worden ist.
Nun gibt es hinsichtlich des Denkmals, das an die Bücherverbrennung durch die Nazis am selben Datum 1933 erinnern soll, Neuigkeiten:
Mitglieder der GHG, der Juso-HSG und der Piraten fordern in einem offiziellen Antrag vom 9. Oktober die Rheinische Friedrich-Willhelms-Universität dazu auf, sich mehr zu engagieren, um die Geschichte aufzuarbeiten und, wie es die Antragsstellenden bezeichnen, „wenn es darum geht zu verhindern, dass sich der Schleier des Vergessens über die Verbrechen des Dritten Reichs legt“.
Daher fordern die Mitglieder der verschiedenen Hochschulgruppen in dem gemeinsamen Schreiben als ersten Schritt, dass die Universität in Zusammenarbeit mit den Initiatoren und Künstlern des Projektes das Denkmal am nächsten Jahrestag um 10 Buchrücken erweitert. Die Kosten, so der Antrag, könnten sich die Studierendenschaft und die Universität teilen – „um an die gemeinsame Verantwortung zu erinnern“. Ein weiterer Vorschlag ist eine Ausstellung der Universitäts- und Landesbibliothek, die die verbrannte Literatur und deren Verfasser zum Thema haben soll, um zu verhindern, dass sie und ihre Werke in Vergessenheit geraten.
Vorangegangen war, dass die Universität „keinerlei Veranlassung sah“ sich hinsichtlich des 80. Jahrestags der Bücherverbrennung am Denkmal und den vielen Veranstaltungen zum Thema, etwa Lesungen und Konzerte, zu beteiligen. So blieben auch mehrfache Anfragen von Veranstaltern und Künstlern ungehört und eine finanzielle Unterstützung der Aktion blieb aus. Wie die Bitten auf taube Ohren, so stieß die Reaktion der Universität auf Unverständnis, waren doch Professoren und Studenten der Bonner Hochschule maßgeblich an der Verbrennung kritischer Werke beteiligt. So hätte allein deren vierwöchige Planung und Organisation niemals ohne die Hilfe und Kooperation von Uni und Bibliothek „gelingen können“, heißt es weiter.
Aus diesem Grund fordern die Antragssteller die Universität dazu auf, mehr Verantwortung für die Aktion zu tragen und mit größerem Eifer zur Aufbereitung der Vergangenheit beizutragen.
Der Antrag wurde auf einer SP-Sitzung am 16.10.2013 einstimmig angenommen.
Ein starkes Signal, dass die Mitglieder des Studierendenparlaments Bereitschaft und Willen zeigen, am selben Strang zu ziehen, wenn es darum geht, für eine wichtige und richtige Sache einzustehen.